Ich bin eine privilegierte alte Frau. Mit 75 Jahren blicke ich auf ein reiches berufliches Leben zurück:

• Ich durfte an der Universität Fribourg studieren, was im wichtigen Jahr 1968 für eine Frau noch keineswegs selbstverständlich war.

• Als Fachfrau für Sozialarbeit und Sozialpolitik konnte ich in vielen theoretischen und praktischen Feldern Erfahrungen sammeln.

• Politisch arbeitete ich in sozialen Bewegungen: der Frauenbewegung, der Friedensbewegung und im Umweltschutz.

• Als Mitglied in der Partei der Grünen stieg ich schliesslich in die strukturelle Politik ein und arbeitete in verschiedenen Funktionen: Schulpflegerin, Nationalrätin, Verfassungsrätin, Stadträtin von Zürich. Während 14 Jahren war ich Vorsteherin des Sozialdepartements.



• Die Friedensbewegung und die Frauenbewegung prägten und begleiteten meine politische Arbeit. Ein Schwerpunkt war die Lancierung und Mitwirkung im Projekt 1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2050; heute FriedensFrauen Weltweit – PeaceWomen Across the Globe

• Das Studium in angewandter Ethik lehrte mich im Alter von 60 Jahren nochmals so Vieles zu reflektieren und priorisieren.

• Während 7 Jahren arbeitete ich in der Ethik Kommission des Berufsverbandes der Sozialarbeiter/innen mit.

Nach der Pensionierung arbeitete ich als selbständige Fachfrau: Ich hielt Referate und leistete Coaching. Weiter führte ich vier Präsidien: Fachstelle Behinderte und Sexualität, christlicher Friedensdienst (cfd), Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (UBA) und die Kommission des Alters- und Pflegeheimes St.Peter und Paul in Zürich.

Ebenso begann ich da meine Arbeit als Autorin; schreiben ist eine Leidenschaft, die immer vorhanden war, aber erst in dieser Lebensphase wirklich Platz fand. Ich arbeitete als Redaktorin bei den Zeitschriften den Neuen Wegen, als Kolumnistin bei der Frauenstimme. Ich schrieb Geschichten und Gedichte. Im Buch Mittendrin: 5 Jahrzehnte Sozialarbeit reflektierte ich die Zeit zwischen 1968 und 2018.

Meine Publikationen präsentierte ich auch im Rahmen von Lesungen. Die Veröffentlichungen lösten Debatten aus.

Mein Partner, mein Sohn und meine Tochter und die beiden Enkelkinder waren und sind starke Unterstützer/innen meiner Tätigkeiten. Ein grosses Netzwerk von Frauen und Männern ist ein Reichtum, der mich glücklich macht.