Mao tse -tung


«Die Frauen tragen die Hälfte des Himmels»


Aktueller Monatsbrief

Grüss Gott Papst Leo

 

La Pace sia con voi – das waren die ersten Worte, die Sie als neu gewählter Papst an die Menschen auf dem Petersplatz und in der Welt richteten. Das war stark.

Pace ist nicht nur Wunsch, Pace, Frieden ist ein Tätigkeitswort, impliziert Aktivität, Dranbleiben, Zuwendung, selbst, wo es einen gruselt…

 

Ich weiss noch wenig über Sie; nur tröpfchenweise kommen Geschichten, Anekdoten, Sentenzen an die Öffentlichkeit. Und wie immer in neuer Zeit, ist kritisch zu hinterfragen, was ist eine wahre Geschichte, was ein Fake, was gestreut, um irgendetwas zu erreichen. Ist es wirklich wahr, dass Sie auch mal aus dem Vatikan ausbüxen und joggen gehen oder in einem römischen Fitnesszentrum gesehen wurden? Ist es wirklich so, dass die Welt wissen muss, dass Sie Manschettenknöpfe tragen? Wie auch immer, ich wünsche Ihnen Freiräume im Alltag.

Ich schreibe an Sie als Zeitzeugin; ich stelle fest, wie Sie sicher auch, dass wir in einer ganz gefährlichen Weltsituation sind: wahnsinnige nationalistische Eitelkeiten, Waffensysteme, die unendlich Ressourcen binden, Hunger und Umweltgefahren vermehren sich täglich, alles scheint möglich zu werden. Auch der 3. Weltkrieg, auch die Vernichtung des Planeten.

 

Sie als Führer der katholischen Kirche müssten den Mut haben, die anderen christliche Konfessionen, meinetwegen auch die eher obskuren freikirchlichen Gruppen in den USA und Afrika, einzuladen und gemeinsam eine moralische Stimme zu bilden und zu intervenieren. Wenn die Religionen über das individuelle Seelenheil hinaus im 21. Jahrhundert einen prophetischen Auftrag haben, dann dieser.

 

In allen drei monotheistischen Religionen sind das Liebesgebot und das Gebot «du sollst nicht töten» verankert. Alle späteren und neueren Versuche vom «gerechten Krieg» und den «Feinden des Abendlandes» usw gehören in den Mülleimer der Geschichte, wenn die Erde eine Zukunft haben soll. Ebenso gehört da die Forderung «Macht euch die Erde untertan» dazu. Das hat uns an den Rand des globalen Kollapses geführt.

 

Nur das Zusammenleben in relativem Frieden, in der respektvollen Verwaltung und Verteilung der Ressourcen und Güter dieser Erde und in einem für alle Menschen empathischen Umgang miteinander schaffen wir es. Ist das nicht die Heilsbotschaft jede Religion? Ist das nicht möglich in der kulturellen Entwicklung des Homo sapiens?

 

Ich weiss, wenn ich meine Hoffnung auf die moralische Stimme der Religionen auch nur zu formulieren versuche, werde ich lauthals ausgelacht und als bodenlos naiv gestempelt, sind es doch gerade die Religionen, die Konflikte und Alleinansprüche befeuern. Ist es da nicht höchste Zeit für Trauerarbeit?

Ich bleibe dabei.

 

Ich erkläre Ihnen, warum ich aus der Organisation der katholischen Kirche ausgetreten bin. Ich habe das nach mehr als sechs Jahrzehnten leiden an dieser Institution bewusst getan. Meine Lebensenergien sollen nicht länger gefangen sein in einem System, das nicht an Frauen interessiert ist. Nein, Papst Leo, ich erwarte gar nichts von Ihnen betr. der Gleichstellung der Frauen in der katholischen Kirche. Ich sehe inzwischen die Realität ganz sachlich: Der Klerus erträgt keine patriarchale Kritik, das erschüttert seine Grundfesten. Ich meine das weder zynisch noch frustriert. Ich kenne dasselbe auch aus dem Militär. Hierarchie und das Befehl-Gehorsam Muster sind System immanent. Anders geht es gar nicht.

 

Das Patriarchat ist das – wie das heute ja in der Werbung heisst – Alleinstellungsmerkmal beider Systeme. Frauen wären, sind «systemwidrig», es sei denn als Zu-Dienerinnen. Katholische Kirche und Militär bleiben Männerinstitutionen für Männer und das wird so bleiben.

Frauen müssen heute Alternative sein. Das Leben ist die Fülle, Reduktion tödlich! Mao meinte: die Frauen tragen die Hälfte des Himmels. So ist es.

 

Ich hoffe, dass Sie, Papst Leo, Ihren Platz in der heutigen Zeit finden, dass der Geist des Friedens Sie leitet und Sie viele «Mutanfälle» haben werden, wie die evangelische Theologin Dorothee Sölle es einst von den Kirchen forderte.

Sie sind im Augustinerorden verankert. Meine Namenspatronin Monika hat sehr um ihren Sohn gebangt, hat um ihn und den richtigen Weg gekämpft. Mit Teilerfolg: Augustinus hat sich «bekehrt», auch wenn er nicht gerade ein befreiender Geist geworden ist wie ja viele Konvertiten. Ein Gebet* von ihm - so viele kenne ich nicht mehr – begleitet mich aber durchs Leben:

 

 

*Dabei ersetze ich den Heiligen Geist mit dem Geist des Lebens, der hebräischen Ruach

Das Heilige ist in der heutigen Zeit das Heilende

 

Atme in mir, du Geist des Lebens, dass ich Heilendes denke

Treib mich, du Geist des Lebens, dass ich Heilendes tue

Locke mich, du Gest des Lebens, dass ich Heilendes liebe

Stärke mich, du Geist des Lebens, dass ich Heilendes hüte

Hüte mich, du Geist des Lebens, dass ich Heilendes nimmer verliere.

 

 

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